In Krisen ist es wichtig, die richtigen Worte zu finden. Lesen Sie, wie Sie ich sich auf den Ernstfall vorbereiten und am Tag X souverän sprechen.

Warum ist es so wichtig, in Krisen professionell aufzutreten?

Ganz einfach: Wer nicht Position bezieht, bleibt Opfer. Aussitzen funktioniert im Internetzeitalter nicht. Wer im Kreuzfeuer der Kritik steht und nicht schnell und eindeutig kommuniziert, wird zum Spielball der sozialen Netzwerke und der klassischen Medien. Wer offen kommuniziert, sich dialogbereit zeigt und vor allem schnell handlungsfähig ist, setzt einen wertvollen Kontrapunkt. Die Verantwortlichen stehen in Krisen enorm unter Druck. Sie gewinnen einen Riesenvorsprung, wenn sie in ruhigen Zeiten Strategien für mögliche Krisen erarbeiten. Das heißt, risikobewusste Entscheider durchdenken kluge Handlungsoptionen und bereiten sich auf Krisen vor. Sie trainieren, wie sie Kontur zeigen, der Verantwortung ein Gesicht geben und mit einer klaren Informationspolitik die Deutungshoheit über ein Thema behalten. Bei der Krisen-PR kann es durchaus klug sein, ein promptes Statement abzugeben und sich anschließend bewusst zurückzuhalten.

 

Was riskieren Unternehmen, die in einer Krise unbeholfen agieren?

Dann wird die Krisenkommunikation zur Kommunikationskrise. Medien berichten nicht mehr über den Auslöser oder das eigentliche Problem, sondern über die schlechte Kommunikation. Tatsache ist:

Die Öffentlichkeit misst Unternehmen mehr und mehr daran, wie glaubwürdig sie handeln. Mängel haben Folgen. Kompetenz ist der Schlüssel.

Wer entschlossen auftritt und mit seiner Kommunikation den Ruf des Unternehmens stärkt, kann eine Krise als Chance nutzen.

Und wie formulieren Unternehmen so, dass sie Spannungen deeskalieren?

Sprache ist nie neutral. Die Art und Weise, wie man Botschaften formuliert, entscheidet darüber, ob man sich als Gewinner oder Verlierer positioniert. Es geht darum, Fakten und Hintergründe transparent zu machen und menschliche Werte zu vermitteln.

Kommunizieren, wenn es brennt, heißt auch, auf die Bedürfnisse von Bürgerinnen und Bürgern einzugehen und Ängste ernst zu nehmen. Wer empathisch vorgeht, die Fakten offenlegt, den ernsthaften Willen zur Aufklärung vermittelt und Ursachen ausräumt, beseitigt Krisen glaubwürdig. Auch geht es darum, möglichen Reputationsschäden vorzubeugen. Risikobewusste Unternehmen spielen schon im Vorfeld mögliche Szenarien durch und legen fallbezogen Kernbotschaften und Pressetexte „in der Schublade" bereit, um im Ernstfall schnell handlungsfähig zu sein. Es ist entscheidend, Sprachregelungen und Presseinformationen treffsicher zu formulieren.

 

Bereiten sich Unternehmen tatsächlich auf eine Krisenkommunikation vor?

Ja und nein. Kleine und mittelständische Betriebe unterschätzen meiner Erfahrung nach gerne, dass auch sie eine Krise treffen kann. „Wir sind doch keine Ölplattform", hat mal ein Geschäftsführer zu mir gesagt. Je mehr Krisen öffentlich werden, desto sensibler werden Führungskräfte für das Thema.

Ich bin davon überzeugt, dass PR-Expertise entscheidungssicherer macht. Denn sich vorweg auszumalen, wie sich Maßnahmen medial auswirken, beeinflusst im besten Fall Unternehmensstrategien.

Vorausschauende Spitzenkräfte erkennen möglichen medialen Sprengstoff und tauschen sich darüber strategisch mit ihren Fachabteilungen aus. Sie wägen umsichtig ab, wie und ob Entscheidungen den guten Ruf schädigen. Das ist elementar. Auch wenn wir heute wissen, dass die Halbwertszeit medialer Krisen drastisch abnimmt, bleibt trotzdem immer etwas hängen.



Welche Erfahrungen haben Sie in Krisen gemacht? Was wünschen Sie sich von Pressesprecherinnen und -sprechern, wenn Unternehmen in Schieflage geraten?

Schreiben Sie mir.


Ihre und Eure

Susanne Kleiner

 

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Videopodcast: Krisenkommunikation mit Susanne Kleiner

 

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