"Ich habe einfach keine guten Ideen, was ich auf Social Media posten kann.", "Ich weiß nicht, wie ich Content erstelle, der wirklich gut bei meiner Zielgruppe ankommt.", "Meine Beiträge erhalten kaum Reichweite und Interaktion bleibt aus – was mache ich falsch?".
Kommt Ihnen das bekannt vor? Ja? Keine Sorge, damit sind Sie nicht allein.
Diesen typischen Contenthürden begegne ich immer wieder. Vielen Online-Redakteur*innen und Social-Media-Manager*innen in Unternehmen oder Freelancer*innen fehlt es an guten Ideen für überzeugende Social-Media-Beiträge. Oft haben sie schon vieles ausprobiert, mit ernüchterndem Ergebnis. Das Gute an der Sache ist: Es gibt eine Lösung. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, wie Sie zu einem passenden Content-Mix und einer effizienten Planung in den sozialen Medien kommen:
Wussten Sie, dass Ihre Beiträge auf Facebook, Instagram & Co in der Regel nicht direkt jedem Ihrer Follower*innen angezeigt werden? Ganz und gar nicht! Oft beschränkt sich die Reichweite eines Beitrags sogar auf schlappe 10 bis 20 Prozent der Gesamtfollower, teilweise sogar noch weniger. Und das hat einen Grund: Algorithmen sortieren die Beiträge vor. Wenn der Algorithmus Ihren Beitrag als interessant wertet, wird er auch allen Ihren Followern und darüber hinaus ausgespielt. Bewertungskriterien für den Algorithmus sind dabei vor allem:
Wenn Sie sich die Bewertungskriterien genau anschauen, fällt schnell auf: Interaktionen spielen bei allen Punkten eine große Rolle. Ich nenne sie auch gerne 'die goldene Kennzahl', die darüber entscheidet, ob Ihr Beitrag toppt oder floppt. Die logische Konsequenz ist also:
Um Beiträge zu posten, die eine hohe Sichtbarkeit generieren, brauchen Sie in erster Linie möglichst viele Interaktionen. Und um viele Likes, Kommentare, Klicks und sonstige Interaktionen zu erhalten, brauchen Sie Beiträge, die die magische Schnittmenge treffen; und zwar die Schnittmenge, zwischen dem, was Sie als Unternehmen kommunizieren möchten und dem, was die Zielgruppe interessiert.
1. Sie können natürlich in jedem Beitrag Ihre Dienstleistung bzw. Ihr Produkt bewerben. Nur werden Sie damit keine hohen Reichweiten generieren, weil allein Ihr Angebot in der Regel für die Zielgruppe erstmal noch nicht interessant ist.
2. Wenn Sie süße Katzenvideos posten, dann trifft das vermutlich die Interessen Ihrer Zielgruppe. Jedoch ist das nicht das, was Sie als Unternehmen kommunizieren möchten. Es sei denn, Sie vertreiben Katzenfutter oder haben eine Bürokatze. Dann sprechen wir noch 'mal darüber.
Community Management und eine niederschwellige Nutzung sind erfolgsentscheidend. Doch das wichtigste Erfolgsprinzip in Social Media ist der Mehrwert, den Sie Ihrer Zielgruppe mit Ihrem Content bieten. Der Nutzen für die User kann sehr unterschiedlich sein. Meistens lässt sich Content in drei Kategorien einordnen:
Mein Tipp für Sie, um Sie hier schnell zum Ziel zu bringen: Laden Sie unsere 50 kreative Ideen für begeisternde Social-Media-Beiträge herunter, eingeordnet in die drei oben genannten Kategorien: die Content-Ideenliste.
Anhand der Ideenliste dürfte es Ihnen nun leichtfallen, einige Ideen für Ihre Social-Media-Beiträge zu brainstormen. Nehmen Sie sich im ersten Schritt eine halbe Stunde Zeit, um die Liste durchzugehen und eigene Ideen für Ihr Unternehmen zu sammeln. Sie müssen nicht zu jedem Punkt die passenden Einfälle haben. Manche eignen sich vielleicht auch nicht für Ihre Kanäle.
Tipp: Wenn Sie gerade in einem kreativen Loch stecken, lohnt es sich oft, bei der Konkurrenz zu stöbern. Sie sollten es zwar nicht genau so nachmachen, aber können die Beispiele der Wettbewerber gerne als Inspiration nutzen. Probieren Sie es aus. Schreiben Sie sich jetzt zu jeder Kategorie mindestens fünf Ideen auf, die Ihnen in den Sinn kommen. Erstmal ohne viel Struktur, geeignet ist eine Mind Map oder eine einfache Stichpunktliste.
Wenn Sie fertig sind mit Ihrem Content-Brainstorming, bringen Sie als nächstes Ordnung in Ihre Notizen:
Nachdem Sie Ihre Ideen sortiert, geordnet und Ihren Kategorien zugeteilt haben, markieren Sie sich Ihre Favoriten. Achten Sie dabei darauf, dass
Sie haben jetzt eine Liste mit jeweils einer bis fünf Favoriten-Ideen pro Mehrwert-Kategorie vorliegen. Versuchen Sie nun, zu diesen Favoriten sogenannte Überkategorien zu finden und sie noch weiter zusammenzufassen, so dass am Ende circa sechs bis acht Kategorien übrig sind. Ich gebe Ihnen ein Beispiel für mögliche Inhaltskategorien eines Fitnessstudios:
Wenn Sie diese Inhaltskategorien definiert haben, legen Sie als nächstes die sogenannte Frequenz für jede Kategorie fest. Also: Wie viele Beiträge aus dieser Kategorie möchten Sie pro Monat veröffentlichen? Dies verhindert, dass Sie eine Kategorie vernachlässigen oder eine bestimmte Art von Beiträgen in Ihren Profilen überrepräsentiert ist.
Bleiben wir bei dem Beispiel eines Fitnessstudios. So könnte das Ergebnis aus Schritt 3 bis 5 aussehen:
Das Fitnessstudio XYZ postet also insgesamt circa 12 Beiträge pro Monat, davon 2 Trainingstipps, 2 Einblicke hinter die Kulissen, etc. und alle 4 Monate bzw. 3 Mal im Jahr folgt ein Gewinnspiel.
Meine absolute Empfehlung:
Planen Sie Beiträge im Block im Voraus. Nehmen Sie sich einen festen Nachmittag im Monat Zeit - am besten Richtung Mitte des Monats -, um Ihren Redaktionsplan, also Ihre Beiträge für den nächsten Monat vorzubereiten.
Der Idealfall: Sie haben immer zum 15. eines Monats die Social-Media-Beiträge für den darauffolgenden Monat vorbereitet und im besten Fall sogar schon eingeplant, beispielsweise in der Meta-Business-Suite für Facebook und Instagram oder über den LinkedIn-Beitragsplaner.
Unsere Redaktionsplan-Vorlage zum Download hilft Ihnen dabei, leicht in die Planung einzusteigen: Es lohnt sich. Sie werden von Mal zu Mal effizienter und am Ende wird Ihnen die Redaktionsplanung wie ein Kinderspiel vorkommen und Ihnen eine optimale Beitragsübersicht bieten. Und am Ende werden Sie erleichtert sein, wenn Sie endlich nicht mehr jeden Tag überlegen müssen: "Was kann ich morgen posten?".
Noch Fragen?
Nutzen Sie das Handwerkszeug, um begeisternden und abwechslungsreichen Content für Ihre Präsenz zu planen. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Planen und Posten.
Ihre Valeria Tartaglia, YNovation - Social Media Beratung
Valeria Tartaglia ist Social-Media-Beraterin Digital Native bei der Social-Media-Beratung YNovation in Müllheim bei Freiburg im Breisgau. Sie begleitet branchenübergreifend Online-Strategieentwicklungen und berät in der operativen Social-Media-Redaktion. Auch moderiert sie Workshops und Seminare für Social-Media-Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis.
Bei den Gastautorinnen und Gastautoren in meinem Blog handelt es sich um Teilnehmerinnen und Teilnehmer meiner wortwörtlichwirken-Live-Online-Trainings. Valeria war in der virtuellen Textwerkstatt "Mit System und Leichtigkeit: Texten im Social Web" dabei. Danke, liebe Valeria, dass du in diesem Artikel dein wertvolles Wissen mit meinen Blog-Leserinnen und -Lesern teilst.
Veranstaltungstipp
27. bis 29. September 2024 | Waldhof Akademie Freiburg-Littenweiler
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Susanne Kleiner
wortwörtlichwirken
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